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  KURDISCHE RELIGIONEN
 
Muslime glauben an Allah, den einzigen, Gott, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde und an die Sendung des Propheten Muhammad. Vor Gott wird sich jeder Mensch im Jüngsten Gericht für sein Tun verantworten müssen. Jeder Muslim, Mann und Frau, muß ein Leben lang die fünf Säulen befolgen, wenn er Hoffnung darauf haben möchte, ins Paradies einzugehen.
Die fünf Säulen des Islam
I Das Rezitieren des Glaubensbekenntnisses (shahada): Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet.
II Das rituelle Gebet (salat), das mit genau vorgeschriebenen Formulierungen fünfmal am Tag in Richtung Mekka gebetet werden muß.
III Die Almosen (zakat). Es gibt eine verpflichtende Armensteuer und freiwillige Gaben an die Armen.
IV Das 30tägige Fasten (saum) im Monat Ramadan. Daneben gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Fastentage zu halten.
V Die Pilgerfahrt nach Mekka (hajj). Jeder Muslim, ob Mann oder Frau, soll einmal in seinem Leben die Pilgerfahrt nach Mekka durchführen.
Auch wenn ein Muslim versucht, diese fünf Säulen peinlich genau einzuhalten, gibt es für ihn keine Heilsgewißheit. Die muslimische Auffassung widerspricht der biblischen Lehre von der Errettung allein durch Gottes Gnade, zu der der Mensch selbst nichts hinzutun kann. Vielmehr erwartet Gott nach muslimischer Auffassung, daß ein Mensch treu seine Pflichten erfüllt und Gottes Gebote hält, also letztlich, daß er durch seine Werke gerecht wird. Das ist die Voraussetzung zum Eingang ins Paradies. Muslime glauben, daß am Tag des Gerichts alle Taten eines Menschen auf einer Waage gewogen werden. Jeder hofft, daß seine guten Taten dann die schlechten überwiegen mögen. Gott ist jedoch in seiner Allmacht unumschränkt. Er urteilt souverän und handelt völlig frei nach seiner Entscheidung. Daher ist sein Urteil über einen Menschen nicht vorhersagbar, denn das hieße, Gottes Souveränität einzuschränken. Der einzige gewisse Weg ins Paradies führt über den Märtyrertod in einem Heiligen Krieg, denn Märtyrern verspricht der Koran den unmittelbaren Zugang zum Paradies.
Zum Glaubensbekenntnis gehört außer dem Bekenntnis zu Gott auch, Muhammad als Gesandten Gottes anzuerkennen. Er ist der letzte Prophet der Geschichte, das 'Siegel der Propheten'. Er steht in einer Reihe mit Adam, Abraham, Mose, David und Jesus. Von Jesus spricht der Koran häufig und mit Ehrerbietung. Der Koran legt Jesus (arabisch: Isa) viele Ehrentitel wie 'Messias' 'Wort Gottes' oder 'Geist von ihm' bei, und der Koran berichtet auch von der Jungfrauengeburt. Dennoch ist der Jesus des Korans nicht der Jesus der Bibel: Der Koran lehnt Jesu stellvertretenden Sühnetod am Kreuz ebenso ab wie seine Auferstehung und seine Gottessohnschaft. Er ist im Koran nur ein Mensch und ein Prophet.
Auch die Engel und die guten und bösen Geister (jinn) spielen schon im Koran eine große Rolle. Im Volksislam, der für das tägliche Leben vieler Muslime von viel größerer Bedeutung ist als der orthodoxe Islam, findet dieser Glaube seine Fortsetzung in der Furcht vor dem Einfluß böser Geister oder vor dem Bösen Blick und seinen Folgen, die durch Gegenzauber aufgehoben werden sollen. Im Volksislam begegnen uns Heiligenverehrung und magische Praktiken ebenso wie Amulette und Beschwörungen, Reliquienverehrung und Wallfahrten zu Heiligengräbern.
Der Islam durchdringt alle Lebensbereiche eines Volkes. Er gibt ebenso Richtlinien für die Politik und die Wirtschaft wie er das Leben in Familie und Gesellschaft bestimmt.
 
 Christ
Als Christ wird eine Person bezeichnet, die an Jesus von Nazaret als den im JudentumprophezeitenMessias glaubt und sich entschlossen hat, ihr Leben möglichst im Anschluss an seine Lehre und die Offenbarung Gottes, die Jesus verkörpert, zu führen. Als Beinamen erhielt Jesus den Titel Christus, altgriechisch für "der Gesalbte" und eine Übersetzung des hebräischen Messias. Jesus wird von Christen als zum Menschen gewordener Sohn Gottes betrachtet.
Das Wort "Christ", altgriechisch "Χριστιανος" (Christianos = Der dem Christus nachfolgende), für die Anhänger Jesu Christi soll zum ersten mal in Kleinasien in der heutigen Türkei um 42 erwähnt worden sein. Manchen Forschungen zufolge handelte es sich hierbei zuerst um ein Schimpfwort. Zur Wende vom 1. zum 2. Jh. tauchte dann der Begriff "Christianismós" (Christentum) auf.
Christen sind Monotheisten und glauben an nur einen Gott, den sie sich aber in drei Personen vorstellen: Als Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist. Im Judentum offenbarte Gott sich dem Volk Israel bereits als JHWH. Der christliche Gottesglaube ist aus diesem jüdischen hervorgegangen.
Christsein ist nach dem Verständnis der meisten Christen jenes Verhältnis der Menschen zu Gott, das Gott selber durch seine Selbstmitteilung an Jesus Christus und durch seine Offenbarung im Wort begründet hat. Maßgeblich ist also eine persönliche Beziehung zu Gott. Die "Qualität" des Christseins liegt in ihrer Verwurzelung in der Person und in der Praxis Jesu
Jesus Christus wollte durch sein öffentliches Auftreten die Menschen dazu bewegen, ihr Leben so zu verändern, daß sie es kompromißlos nach den Weisungen Gottes gestalten und so der Herrschaft Gottes inmitten der Menschen dienen.[2]. Er fordert die Menschen dazu auf, ihre Lebenspraxis schon jetzt an ihm zu orientieren und es so erfahrbar zu machen. Der von ihm verkündete Gott ist durch Liebe, Erbarmen und Vergebung der Sünden gekennzeichnet. Zugleich wies er aber auch auf den Ernst gegenwärtiger Entscheidung hin. Das Thema des Gerichtes Gottes fehlte bei ihm nicht, und das Einlassfinden in das Reich Gottes war für ihn von größter Bedeutung.[2]
Jesu Tod wird von Christen meist gedeutet als Opfer, um die Menschen von der Sünde zu befreien und den ihm nachfolgenden Gläubigen ein neues, ewiges Leben zu ermöglichen. Am dritten Tag nach seinem Tod soll er von den Toten auferstanden sein.
Über die persönliche Beziehung zu Gott bzw. Jesus Christus hinaus zeichnet sich Christsein für viele Christen durch eine Summe von Glaubensinhalten und als auf ethischen Prinzipien beruhenden Lebensführung aus.[2] Viele dieser ethischen Prinzipien wie z. B. die Heiligkeit der Ehe oder die Ehrerbietung gegenüber Vater und Mutter.[4] Diese und viele andere gelten anderen Christen zwar nach wie vor als wichtige Richtschnur im eigenen Leben. Aufgrund der unterschiedlichen Zeithintergründe von christlicher Überlieferung und moderner Lebenswelt werden manche dieser Prinzipien von liberalen Vertretern aber auch kritisch hinterfragt bzw. sogar ganz abgelehnt.
Die christliche Lehre verbreitete sich in den ersten Jahrhunderten schnell im gesamten römischenImperium und ausserhalb davon. In den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden entstand eine Vielzahl christlicher Konfessionen. Als dem Christentum zugehörig werden heute statistisch etwa 2 Milliarden Menschen erfasst.[5] Problematisch bei solchen Schätzungen ist allerdings, dass in die Auswertung der Statistiken auch solche Menschen einbezogen werden, die zwar rein offiziell Mitglied einer christlichen Kirche oder Gemeinde, aber keine überzeugten Christen sind.
   Wer sind die Yeziden?
 
Die Yeziden sind von der Volkszugehörigkeit Kurden. Sie sprechen die kurdische Sprache, und auch die Siedlungsgebiete der Yeziden sind die kurdischen Gebiete. Es gibt kein freies Kurdistan. Die Yeziden leben verteilt im Irak, in Syrien, Türkei und ein ganz kleiner Teil im Iran. Es gibt auch noch Yeziden in den ehemaligen Sowjetstaaten Armenien und Georgien und mittlerweile auch in Deutschland. Zwar gibt es keine offizielle Zählung der Yeziden, die Gesamtzahl wird jedoch auf 800.000 geschätzt. Damit ist das Yezidentum, das ehemals die Ursprungsreligion der Kurden war, eine religiöse Minderheit unter den mehrheitlich moslemischen Kurden. Etwa 550.000 leben im Nordirak als Hauptsiedlungsgebiet, wo sich auch das religiöse Zentrum der Yeziden - Lalish - befindet. Lalish liegt in der Nähe von Mossul. In der Nähe liegt auch der Sitz des weltlichen und geistigen Oberhauptes der Yeziden.

Die yezidische Religion ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln 2.000 Jahre vor Christus in die Zeit des Mithraismus zurückgehen. Gott ist allmächtig und erschuf die Welt. Die yezidische Vorstellung ist, daß neben Gott keine zweite Kraft existieren kann, die ohne seine Fürsprache, ohne sein Dazutun etwas Böses verrichten kann. Deshalb existiert auch nicht die Gestalt des Bösen. Damit einhergehend ist auch die Vorstellung, dass das Leben für einen Yeziden nicht mit dem Tod endet, sondern es wird nach einer Seelenwanderung ein neuer Zustand erreicht.

Der Mensch ist in erster Linie selbst verantwortlich für sein Wirken. Aus yezidischer Sicht hat Gott dem Menschen die Möglichkeit gegeben, zu sehen, zu hören und zu denken. Er hat ihm den Verstand gegeben und damit die Möglichkeit, für sich den richtigen Weg zu gehen.

Zentrale Bedeutung hat der Engel Tausi Melek, der durch einen Pfau symbolisiert wird. Nach der yezidischen Mythologie hat er in besonderer Weise die Allmächtigkeit Gottes gehuldigt und wurde von Gott zum Oberhaupt der sieben Engel erkoren. Er nimmt eine Art Stellvertreter-Funktion Gottes ein.

Man kann als Yezide nur geboren werden. Es besteht nicht die Möglichkeit, zum Yezidentum zu konvertieren. Die yezidische Gesellschaft hat das Verständnis, daß ein Yezide ein guter Mensch sein kann, aber um ein guter Mensch zu sein, muß man nicht Yezide sein. Das heißt, die Yeziden vertreten nicht die Auffassung, andere Menschen von der eigenen Religion überzeugen zu müssen. Sondern das Yezidentum ist von vornherein tolerant gegenüber anderen Religionen ausgerichtet. In einem Gebet der Yeziden wird gesagt: “Lieber Gott, schütze erst die 72 Völker und dann uns”. Die Yeziden haben keine Berührungsängste mit anderen Religionsgemeinschaften. So ist z.B. das Verhältnis zwischen Yeziden und Christen sehr gut. Dies hat etwas mit der gemeinsamen Leidensgeschichte der Yeziden und Christen in den kurdischen Gebieten zu tun. Die Yeziden haben z. B. während der Zeit der Armenienverfolgung (1914-1917) sehr viele Yeziden in ihren Häusern aufgenommen.
Seit dem 11. Jahrhundert gibt es innerhalb der Yeziden bestimmte Kasten, die der yezidische Reformator Sheikh Adi eingeführt hat. Die Gruppen sind unterteilt in Laien - die kurdische Bezeichnung lautet „Murid“ (das allgemeine Volk) - und die Kaste der Geistlichen, die sich dann noch in zwei weitere Kasten unterteilt - die Kaste der „Sheikh“ und die der „Pir“. Die Zuordnung der Kasten erfolgt nach dem Vererbungsprinzip. Die Geistlichen haben die Funktion, die Laien zu betreuen und in der religiösen Lehre zu unterweisen. Darüber hinaus übernehmen sie wichtige soziale Funktionen. Im Gegensatz zum Kastenwesen im Hinduismus haben die Kasten im Yezidentum nicht die Funktion, eine weltliche Hierarchie herzustellen, sondern sie legen hauptsächlich religiöse Funktionen fest. Der Kontakt zwischen den einzelnen Kasten ist nicht nur gewünscht, sondern die einzige Möglichkeit, die Religion zu bewahren. Durch ihre Einführung wurde eine komplexe Gesellschaft geschaffen, die aufgrund der gegenseitigen Abhängigkeit zu einem besseren Zusammenhalt unter den Yeziden geführt hat.
Aleviten
Nach den sunnitischen Muslimen bilden die Aleviten die zahlenmäßig größte Religionsgemeinschaft, der jeder fünfte Bewohner der Türkei angehört. Die Aleviten bekennen sich zum Islam. Doch anders als die Sunniten beherzigen sie die "Fünf Säulen", die grundlegenden Glaubensvorschriften des Islam (Ablegung des Glaubensbekenntnisses; fünfmaliges Gebet am Tag; Abgabe eines bestimmten Vermögensanteils; Fasten im Monat Ramadan; Wallfahrt nach Mekka) nicht.
Den Koran legen die Aleviten nicht nach den Buchstaben aus, sondern deuten ihn mystisch. Der Mensch, der im Zentrum ihrer Frömmigkeit steht, soll nicht Sklave Gottes sein, sondern seine vollkommene Schöpfung; er soll autonom und selbstverantwortlich handeln.
Die Aleviten beten nicht in einer Moschee, sondern treffen sich zu kultischen Handlungen in einem Gemeindehaus (Cemevi), Männer und Frauen nehmen daran gleichberechtigt teil. Kultelemente sind religiös inspirierte Gedichte und rituelle Tänze. Das Alevitentum ist das Ergebnis einer religionsgeschichtlichen Entwicklung, die christliche und gnostische Elemente aufgenommen hat. Am auffallendsten aber sind zugleich radikal schiitische Züge, die in der Vergöttlichung Alis gipfeln, des Vetters und Schwiegersohns des Propheten Mohammed. An die Stelle der Einheit Gottes setzen die Aleviten die Trinität Allah-Ali-Mohammed.
Das Alevitentum war im 13. Jahrhundert in Kurdistan als Volksreligion der ländlichen Bevölkerung und der nomadisierenden Stämme entstanden. Geprägt ist es von den Bruderschaften, die mit ihrer volkstümlichen Mystik den religiösen Grundbedürfnissen der einfachen Bevölkerung mehr entgegenkamen als der orthodoxe Islam mit seiner Gesetzestreue und Schriftgläubigkeit. Eng waren zunächst die religiösen und politischen Beziehungen zum mystischen Orden der iranischen Safawiden.
Nach der Niederlage des safawidischen Schahs Ismail gegen die Osmanen bei Caldiran im Jahre 1514 fand die Mehrheit der anatolischen Aleviten eine neue geistige Leitung im Orden des türkischen Mystikers Haci Bektas Veli, den Bektasis. Dieser Orden war im 13. Jahrhundert gegründet worden und hatte sich über ganz Anatolien ausgebreitet.
Wegen ihrer unorthodoxen Auslegung des Korans und ihrer religiösen Praktiken galten die Aleviten in der osmanischen Epoche als "Häretiker". Sie wurden an den Rand gedrängt, sogar verfolgt. Die mongolen brachte den Aleviten Glaubensfreiheit und die Anerkennung als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger.
Aleviten leben über das ganze Land verteilt, doch liegen ihre Siedlungsschwerpunkte im Osten Zentralanatoliens. Die alevitischen Zuwanderer, die in den sechziger und siebziger Jahren in die Großstädte gezogen waren, haben den sozialen Aufstieg meist geschafft. Es entstand eine alevitische Mittelschicht, die Anwälte, Ingenieure, Unternehmer, Journalisten und ähnliche Berufe hervorbrachte. Ihnen fallen bei der Neuorganisation der Gemeinschaft heute Führungsaufgaben zu. Politisch bekennen sie sich überwiegend zur Sozialdemokratie und gemäßigten Linken. Auffallend ist aber zugleich der hohe Anteil von Aleviten in radikalen linken, teilweise militanten Organisationen.
Heute bekennen sich zahlreiche Aleviten öffentlich zu ihrer Identität und zu ihrem lange geheim gehaltenen Glauben. Konservative und nationalistische Aleviten behaupten, das Alevitentum habe den "wahren" Islam geschaffen, ihr Islam entspreche den Eigenheiten mehr als die den Arabern entlehnte Orthodoxie. In den neunziger Jahren kam es zu mehreren gewalttätigen Ausschreitungen zwischen politisch Konservativen der extremistischen Sunniten auf der einen und Angehörigen der alevitischen Glaubensgemeinschaft auf der anderen Seite. Die Auseinandersetzung um die eigene Identität ist in vollem Gange.
 
 
 
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